Anschrift:

16, rue Jeanson - BP 9 - 51160 AY
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SIRET 335 681 359 00014

Homepage: http://www.champagne-deutz.com
Französich, Englisch

Gründungsjahr:
1838

Firmengruppe:
Champagne Louis ROEDERER

Geschichte:

Im Jahre 1830 schickte der Rittergutsbesitzer Alwin Freiherr von Amelunxen zwei junge Bürgersöhne aus Aachen, einen gewissen William Deutz (1809-1884) und dessen Kompagnon Peter Geldermann (1811-1869), nach Frankreich, um dort Wein für ihn einzukaufen. Deutz und Geldermann hatten Ihr Handwerk im Champagner-Haus Bollinger in Ay gelernt, dort waren sie als Verkäufer beschäftigt. Fasziniert von Landschaft und Lebensart der Franzosen, ließen sich die beiden Jungunternehmer alsbald im dortigen Städtchen Aÿ nieder und gründeten schließlich im Jahre 1838 das Unternehmen "Deutz und Geldermann".

Sie eröffneten ein Büro, ohne jedoch irgendwelche Reben zu besitzen. Sie kauften bereits abgefüllte Cuvées auf Latten, die sie degorgierten, mit Dosage auffüllten und etikettierten. Das Geschäft der Firma Deutz und Geldermann blühte, und als René Deutz und Alfred Geldermann das Unternehmen Ende der 1860er Jahre von ihren Vätern erbten, war der Champagner-Absatz über Jahre regelmässig gestiegen. Später heiratete Alfred Geldermann Marie Deutz, die Schwester von René Deutz, womit die Bindung zwischen den beiden Partnern noch vertieft wurde. Ihr Unternehmen nahm einen beträchtlichen Aufschwung, und die Kundschaft war hauptsächlich in England, Deutschland und Russland zuhause.

Während des Second Empire eroberte sich Deutz einen Platz unter den grössten Champagnerhäusern und wurde 1882 eines der Gründungsmitglieder des Syndicat des Grandes Marques. Es war auch die zweite Generation, die den Architekten E. Lamy mit dem Bau der noch heute benützten Gebäude und der Keller beauftragte.

1906 übernahmen René Lallier, der Schwiegersohn von René Deutz, und Charles Van Cassel, der Schwiegersohn von Marie Deutz-Geldermann, die Leitung des Hauses.Die Firma Deutz hatte während dieser dritten Generation mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Während der Winzer-Aufstände im April 1911 wurden das auf der Nordseite gelegene Gebäude sowie ein Grossteil des Champagner-Lagers und gut die Hälfte des oberhalb der Firma gelegenen Rebberges zerstört. Dank seiner klugen Voraussicht konnte René Lallier seine stark beschädigte Firma rascher als die anderen wieder aufbauen. Er hatte nämlich die Firma gegen das Risiko von Aufständen bei der Versicherungsgesellschaft von Valenciennes versichern lassen, die den Schaden vollumfänglich deckte.

Im Jahre 1927 wurde Deutz & Geldermann in eine AG ungewandelt. Während der wirtschaftlichen Krise der dreissiger Jahre gingen die Verkäufe von Luxusprodukten wie etwa des Champagners zurück. 1931 sank die jährliche Produktion von Deutz auf 80.000 Flaschen, was unter jener des Ersten Weltkrieges lag. Eine Katstrophe konnte dank Marie Deutz verhindert werden, die einen Grossteil ihres immensen Vermögens in das Unternehmen steckte. 1938 übernahm Jean, der Sohn von René Lallier, die Direktion.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde in der elsässischen Stadt Hagenau eine Filiale gegründet, die dann 1924 nach Breisach am Rhein (Baden) unter dem Namen „Sektkellerei Deutz & Geldermann“ verlegt wurde. Im Jahre 1988 erfolgte eine Aufspaltung des Unternehmens in einen Champagner- (Champagne Deutz) und einen Sekt-Hersteller (Badische Geldermann Privat-Sektkellerei).

1993 wird Champagne Deutz nach Liquiditätsproblemen von Louis Roederer übernommen. Roederer gelingt es die finanziellen Probleme zu lösen und die Qualität kontinuierlich zu steigern.

Das Streben nach dem Deutz-Stil

Allen Schwierigkeiten zum Trotz blieb die Philosophie des Hauses Deutz dieselbe: eine Assemblage von gleichbleibendem Charakter zu verwirklichen, welche die Qualität und den Stil des Hauses in allen Weinen mit dem Etikett Deutz prägen sollte.

Um dies verwirklichen zu können, musste Deutz über eine Quelle verfügen, die ihn regelmässig mit Trauben belieferte. Von Anfang an wollte William Deutz einen Rebberg besitzen, der dem Niveau seiner Ambitionen entsprach. Sein Glaube in einen guten Boden war unerschütterlich, und er war überzeugt, dass nur ein grosser Rebberg einen grossen Wein hervorbringen konnte.

Nach und nach kaufte Deutz über Generationen Parzelle um Parzelle in der Champagne. Sämtliche der heutigen zum Haus gehörenden Rebberge von Mesnil s/Oger, Bisseuil, Pierry, Aÿ... wurden mit viel Ausdauer erworben, wiederhergestellt, erneuert.

Als André, der Sohn von Jean Lallier 1972 PDG wurde, erbte er ein florierendes Unternehmen mit einem ansehnlichen Lager und Keller, die mit den neusten technischen Errungenschaften ausgestattet waren, sowie eine Domäne mit Rebbergen von höchster Qualität – die durchschnittlich 97 Prozent in der Hierarchie der Champagner-Crus erreichen – und den unverkennbaren, typischen «Deutz-Stil».

Deutz heute:

Heute bezieht Deutz Reben von ca. 190 Hektar, davon werden 38 Hektar selbst bewirtschaftet. Der Rest stammt aus dem Ankauf von Trauben von Weinbauern, mit denen Deutz teilweise schon seit Generationen Beziehungen unterhält.

Im Rangsystem für die Qualitätseinstufung der Trauben liegen die von Deutz verarbeiteten Trauben im Mittel bei 94%. Einer der höchsten Prozentwerte in der Champagne. Alle Trauben stammen aus den besten Anbaugebieten der Champagne, die sich in einem Umkreis von 30 km rund um den historischen Ort Ay befinden. Wer genauere Informationen hierzu wünscht, bitte hier klicken.

Champagner: